Mittwoch, 4. September 2024

Absurder Radikalismus -- was ist das denn?


 Aus bewegten Gestalten, die wie Statuen in der Gegend standen, entwickelten sich lebendigere Figuren. Sie waren aus automatisch gezeichneten Konturen entstanden, die ich mit Dekor füllte. Nun entdecke ich in diesen Automatismen eine groteske Lebendigkeit, die ich dann interpretiere und zu kleinen Geschichten ver-dichte.

Und so entstanden die absurden Geschichten vom jähzornigen König Korb und seiner Frau, der singenden Gazelle. Dieses Stück ist das beste der Serie, ich habe mich noch nicht wieder zu dieser Höhe emporschrauben können. Ich stelle darum etwas anderes vor, das ornamentale Bild "Eierdiebe I". Leider ist auch "Eierdiebe II" wieder zu sehr ins willkürlich-Gegenständliche entglitten.


(unfertiger Zustand)



Mittwoch, 5. Juni 2024

Black is Beautiful: Ein schwarzer Prinz

"Prinz, vertraue dem Licht!" Gouache, A3, 2.-4.6.2024
 

Woke ist gut gemeint

Der Mohr am Hof eines Fürsten, Königs, auch als Diener von königlichen Mätressen ist ein Inbegriff von Menschenrechtsverletzung. Sie waren "Lustobjekte", was überwiegend nicht sexuell gemeint ist, sondern sie waren unfreie Bedienstete, oft schon als Kinder, was ihre Niedlichkeit in eine Kategorie stellt mit der Rührung, die man für junge Katzen oder Hundewelpen empfindet. Sie waren Kammerdiener, sicher auch in einer gewissen intimen Nähe, könnten Dienste beim Baden und Frisieren geleistet haben. Sie hatten sogar in engem Rahmen Aufstiegschancen wie der Mohr der Madame du Barry, der Geliebten des Königs von Frankreich.
Der "Sarotti-Mohr" ist eine Spiegelung dieses Phänomens. Inzwischen setzt man sich kritisch damit auseinander, was Darstellungen und Benennungen heute aussagen. Hierbei tappt die doch so verdienstvolle woke Bewegung aber mal wieder in die Falle, die äußeren Anzeichen für das ganze Problem zu halten. Darum ist der Sarotti-Mohr nun ein Sarotti-Blassschnut geworden, als sei nicht mehr Schokolade, sondern Käse in den Packungen. 

Die Lösung -- meine ich

Das hate ich für eine fatale Entwicklung. Ich möchte den Schokoladen-Mogulen zurufen: "Ihr mögt wohl keine Schwarzen? Halt! Nicht verbannen! Feiern!"
Mir kommt der Verdacht, dass die berechtigte Kritik an den summarischen und sogar entstellenden Bildern der Vergangenheit eins vergisst: Anstatt Bilder zu bannen, sollte man sich fragen, warum man sie für hässlich hält. Sind wir immer noch nicht in der Lage, aus ganzem Herzen zu sagen: "BLACK IS BEAUTIFUL"?
Darum male ich schwarze Könige. Es gibt eine Fülle von Darstellungen aus neuerer Zeit, die die Schönheit der schwarzen Menschen feiern. Meistens sind sie -- auch wohl mit Hilfe von KI -- sehr aufwendig gemalt, hart am Kitsch. Sie berücksichtigen nicht die afrikanische Ästetik und die Farbigkeit der von dort stammenden Textilien. Das aber ist mein Anliegen.

Freitag, 16. Juni 2023

Holzschnitt-Ästhetik




Seit ich ein Grafik-Tablet besitze, haben sich meine Möglichkeiten enorm erweitert. Während ich früher so gut wie immer von Hand gezeichnet habe, nach Augenmaß und Gutdünken, genieße ich jetzt die relativ erholsame Möglichkeit, über einer elektronischen Vorlage arbeiten zu können. Das ist so seit März 2023.
 

Samstag, 13. Mai 2023

Dienstag, 6. Dezember 2022

Seit 1951 zeichne ich figürlich. Seit 2008 male ich ungegenständlich.

Schon in meinen ersten Lebensjahren war der Malkasten mein liebstes Spielzeug. In der Phase der Pubertät, in der die meisten Menschen das Malen und Zeichnen aufgeben, weil sie ihre kindliche Kunst nicht mehr wertschätzen, habe ich einfach weitergemacht.

1951: Meine erste Medienkritik

Damals fand ich, dass das dritte kleine Schweinchen mit nur einem Auge nicht gut aussieht, und fügte noch eins hinzu. Das war der Moment, als meine Mutter mir Talent bescheinigte. Ich denke aber, die anderen Verbesserungen sind späteren Datums.