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"Prinz, vertraue dem Licht!" Gouache, A3, 2.-4.6.2024 |
Woke ist gut gemeint
Der Mohr am Hof eines Fürsten, Königs, auch als Diener von königlichen
Mätressen ist ein Inbegriff von Menschenrechtsverletzung. Sie waren
"Lustobjekte", was überwiegend nicht sexuell gemeint ist, sondern sie
waren unfreie Bedienstete, oft schon als Kinder, was ihre Niedlichkeit
in eine Kategorie stellt mit der Rührung, die man für junge Katzen oder
Hundewelpen empfindet. Sie waren Kammerdiener, sicher auch in einer
gewissen intimen Nähe, könnten Dienste beim Baden und Frisieren
geleistet haben. Sie hatten sogar in engem Rahmen Aufstiegschancen wie
der Mohr der Madame du Barry, der Geliebten des Königs von Frankreich.
Der
"Sarotti-Mohr" ist eine Spiegelung dieses Phänomens. Inzwischen setzt
man sich kritisch damit auseinander, was Darstellungen und Benennungen
heute aussagen. Hierbei tappt die doch so verdienstvolle woke Bewegung
aber mal wieder in die Falle, die äußeren Anzeichen für das ganze
Problem zu halten. Darum ist der Sarotti-Mohr nun ein
Sarotti-Blassschnut geworden, als sei nicht mehr Schokolade, sondern
Käse in den Packungen.
Die Lösung -- meine ich
Das hate ich für eine fatale Entwicklung. Ich
möchte den Schokoladen-Mogulen zurufen: "Ihr mögt wohl keine Schwarzen?
Halt! Nicht verbannen! Feiern!"
Mir kommt der Verdacht, dass die
berechtigte Kritik an den summarischen und sogar entstellenden Bildern
der Vergangenheit eins vergisst: Anstatt Bilder zu bannen, sollte man
sich fragen, warum man sie für hässlich hält. Sind wir immer noch nicht
in der Lage, aus ganzem Herzen zu sagen: "BLACK IS BEAUTIFUL"?
Darum
male ich schwarze Könige. Es gibt eine Fülle von Darstellungen aus
neuerer Zeit, die die Schönheit der schwarzen Menschen feiern. Meistens
sind sie -- auch wohl mit Hilfe von KI -- sehr aufwendig gemalt, hart am
Kitsch. Sie berücksichtigen nicht die afrikanische Ästetik und die
Farbigkeit der von dort stammenden Textilien. Das aber ist mein
Anliegen.