Ein Jahrbuch

Dies ist eine Gestaltungsaufgabe aus den Jahren 2003-2006. Es war schon etwas langwierig, die Idee einer Neugestaltung in die Tat umzusetzen. Es bedeutete viel Überzeugungsarbeit.

Das Jahrbuch des Kulturvereins ist ein Produkt von hoher Qualität. Fundierte Aufsätze aus den Bereichen Geschichte, Archäologie, Heimatkunde, Religion und Bildende Kunst geben den Mitgliedern des Vereins eine informative und unterhaltende Lektüre in die Hand.

Um den Heften ein Aussehen zu verleihen, das mehr vom Inhalt präsentiert und dem Niveau der Beiträge gerecht wird, entwickelte ich ein Gestaltungskonzept. Seit Jahr und Tag hatte sich das Jahrbuch der Stadtteile um Rahlstedt auf die gleiche Weise präsentiert: Durch die schematische Darstellung der Umrisse. Ich schlug vor, diesen Raum attraktiver zu gestalten. 

Ich stelle hier alt und neu einander gegenüber.
Ich hatte zunächst die Aufgabe übernommen, den Satz in herkömmlicher Weise zu erstellen.

Gleiche Spaltenbreite 

Die Einteilung in zwei gleichbreite Spalten war das vertraute Bild seit Jahren. Ergänzende Texte konnten den Bildtiteln nur in kürzester Form beigefügt werden. Das Satzschema erlaubte nur, Bilder in die Spalten einzufügen. Meistens war somit die Breite des Fotos auf die Breite der Spalten zugeschnitten. Wenn ich, wie im nebenstehenden Beispiel, ein Foto zwischen die Spalten setzte, so war das schon recht kühn. Aber die Tatsache, dass ich diese Aufgabe ehrenamtlich übernommen hatte und dass die anderen Helfer alle abgesprungen waren, verlieh mir Freiheiten.
Für das Layout der Innenseiten machte ich Entwürfe, die vom durchgehenden Spaltensatz in gleicher Breite abgingen.

Textspalte und Kontextspalte 

Im darauf folgenden Jahr gelang es mir, das Entscheider-Gremium von meinem Gestaltungskonzept zu überzeugen. Ich plädierte für eine ungleiche Spalten-Einteilung, die mehr Varianten in der Bildbreite zuließ; und, worum es mir auch wesentlich ging, die schmalere Spalte wurde der Raum für zusätzliche, erklärende Texte, für Bildunterschriften und kleine Zitate aus dem Fließtext, die bei längeren bildlosen Passagen die Suche nach Inhalten erleichtern sollten. Da es sich vielfach auch um wissenschaftliche Artikel handelte, konnte man so aus Fußnoten teilweise zwanglos zugegliederte Ergänzungstexte setzen, die durch eine andere Type vom Fließtext leicht zu unterscheiden waren, eine Lösung, die das Hin- und Herblättern vermeidet.

Als Fließtextschrift wählte ich Schneidler, die dem Schriftbild eine leichtere, lichtere Wirkung verleiht. 

Den krönenden Abschluss bildete endlich die Umschlag-Gestaltung. Dem Wunsch, die Umrisse der Stadtteile zu erhalten, entsprach die verkleinerte Kontur. Jedes Jahr würde weiterhin eine charakteristische Farbe erhalten, die nun in der Jahreszahl, in einem Teil der Überschrift und in einem farbigen Balken erscheinen sollte, anstatt sich über den ganzen Umschlag zu ziehen. Dieses typografische Konzept sollte nun also auch für die kommenden Ausgaben maßgebend sein. Und tatsächlich zeigen die seitdem erschienenen Ausgaben das Layoutkonzept weiterhin, das ich seinerzeit für das Periodical entwickelt habe. Und darüber freue ich mich sehr.

Hier können die Hefte heruntergeladen werden.


 




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